FOKUS
Veröffentlicht am 17.07.18
Paris wird im November die Hauptstadt der Internet Governance - IGF 2018 in Frankreich
Jutta CrollDas 13. Internet Governance Forum wird vom 12. bis 14. November 2018 in Paris, Frankreich stattfinden, Gastgeber ist die französische Regierung. Das Treffen wird parallel zum Pariser Friedensforum, welches vom 11. bis 13. November stattfindet, am Sitz der UNO-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) veranstaltet. In seiner Ankündigung betonte der französische Präsident Emmanuel Macron, wie wichtig es sei, das IGF in Paris zu begrüßen, um "gemeinsame Ideen auszutauschen" und die Diskussionen über internationale Fragen der Internetpolitik voranzutreiben. Angesichts der schnellen Entwicklungen im Bereich des Internet sind Austausch von Ideen und Zusammenarbeit so wichtig wie nie zuvor, um weitere Fortschritte im Bereich der Netzpolitik zu erzielen.
Die Verantwortung für das Programm des Internet Governance Forums sowie für die vielfältigen Aktivitäten, die zwischen den jährlichen Treffen stattfinden, liegt in den Händen der 55-köpfigen Multistakeholder Advisory Group (MAG), die vom Generalsekretär der Vereinten Nationen ernannt wurde, um ihn in diesen Fragen zu beraten. Dem Gremium gehört seit März 2018 auch die Vorstandsvorsitzende der Stiftung Digitale Chancen, Jutta Croll, an. Als Vertreterin der Zivilgesellschaft wird sie in den nächsten drei Jahren die Advisory Group durch ihre Expertise unterstützen, dabei insbesondere Themen aus dem Bereich Kinderschutz und Kinderrechte in der digitalen Welt bearbeiten und ihre Erfahrungen als Mitglied der im Jahr 2007 beim IGF in Rio de Janeiro gegründeten Dynamic Coalition on Child Online Safety einbringen.
Die Multistakeholder Advisory Group kam vom 11. bis 13. Juli in Genf zu ihrem zweiten diesjährigen Treffen zusammen, um über das Programm und die Auswahl der Workshops für das IGF 2018 zu beraten. 344 Vorschläge aus aller Welt waren innerhalb der vierwöchigen Frist eingereicht worden. Bei der Gestaltung des IGF-Programms folgt die MAG strikt dem Prinzip der Diversität im Hinblick auf regionale Herkunft, Akteursgruppen und Geschlecht sowie inhaltliche Vielfalt. Zu den internetpolitischen Themen, mit denen sich die Teilnehmenden des Internet Governance Forums 2018 befassen werden, gehören Cybersicherheit, Datenschutz, neue Technologien wie Künstliche Intelligenz und das Internet der Dinge, Menschenrechte und die Ziele der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs). Diese Themen wurden durch einen weltweiten Aufruf zur Beteiligung, den die MAG im April veröffentlichte, definiert. So ist gewährleistet, dass die Hauptsitzungen im Plenum sowie die Workshops und anderen Session-Formate des IGF sich mit den Fragen beschäftigen, die derzeit international in der Netzpolitik eine hohe Relevanz haben.
Das IGF ist als offene Multistakeholder-Veranstaltung für globale Internet-Politikdiskussionen eine einzigartige Plattform. Nach dem World Summit of Information Society (WSIS) 2003 in Genf und 2005 in Tunis war das IGF von den Vereinten Nationen für einen Zeitraum von fünf Jahren initiiert worden, um sich mit den durch WSIS aufgeworfenen Fragen zu befassen. In 2010 wurde das Mandat zunächst um weitere fünf und Ende 2015 um weitere zehn Jahre bis 2025 verlängert. Die bisherigen IGF-Treffen haben zwischen 2.000 und 3.000 Teilnehmende aus allen Regionen der Welt angezogen, darunter Vertreter*innen von Regierungen, der Wirtschaft, der Zivilgesellschaft und des technischen Sektors. Das 14. Internet Governance Forum wird auf Einladung der deutschen Bundesregierung im November 2019 in Berlin stattfinden. Akteur*innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft sind schon heute dazu eingeladen, sich in den Multistakholderprozess einzubringen und Ideen sowie Themen für das Programm zu entwickeln. Mehr Informationen sind zu finden auf der Website des IGF unter https://www.intgovforum.org/.