FOKUS
Veröffentlicht am 05.12.22
Im Mittelpunkt die Menschen: Am Freitag, 02. Dezember ist das 17. Internet Governance Forum der Vereinten Nationen in Addis Abeba, Äthiopien zu Ende gegangen
Jutta Croll, SDCvon links nach rechts: Paolo Glowacki, Kathrin Morasch, Jutta Croll, Max Zuber, Sophie Longwe, Elisabeth Schauermann
Das 17. Internet Governance Forum ist am 2. Dezember zu Ende gegangen mit dem Aufruf, die 2,7 Milliarden Menschen, die keinen Zugang zum Internet haben, dringend zu vernetzen. Dies soll durch höhere Investitionen in die Infrastruktur, die Förderung der digitalen Kompetenz, die Nutzung fortschrittlicher Technologien und den Aufbau eines sicheren digitalen Raums, in dem die grundlegenden Menschenrechte verwirklicht werden, erfolgen.
Während der fünf Tage versammelten sich mehr als 5.100 Teilnehmer*innen aus 170 Ländern in Addis Abeba, Äthiopien, und online, um ein widerstandsfähiges Internet aufzubauen, das offen, frei, sicher und integrativ ist.
Der menschenzentrierte Ansatz der Veranstaltung spiegelte sich in einer Fülle von Sitzungen wider, die den Rechten der Kinder und dem Kinderschutz gewidmet waren. Am letzten Tag des IGF hielten die so genannten nationalen und regionalen IGFs aus der ganzen Welt ihre gemeinsame Sitzung ab unter dem Titel "Actions needed to keep our children safe online". Vertreter*innen aus Slowenien, dem Tschad, China, Nepal, Nigeria und Frankreich betonten, dass weitere Maßnahmen erforderlich sind, um die internationale Vision der Online-Bedingungen für Kinder zu verwirklichen: Die Rechte jedes Kindes müssen im digitalen Umfeld respektiert, geschützt und erfüllt werden, und Kinder sollten Zugang zu altersgerechten und befähigenden digitalen Inhalten und Informationen aus einer großen Vielfalt vertrauenswürdiger Quellen haben und gleichzeitig vor vielfältigen gefährlichen Risiken geschützt werden.
Das Internet Governance Forum 2022 rückte Afrika in den Mittelpunkt, das mit einem Anteil von 60 Prozent der Bevölkerung, die noch kleinen Zugang haben, die am wenigsten vernetzte Region der Welt ist. Mit dem Ziel einer besseren digitalen Zukunft, die allen Menschen Raum zur Teilhabe bietet, war das diesjährige IGF von einer stärkeren Vertretung des globalen Südens geprägt, 44 % der Teilnehmer*innen kamen vom afrikanischen Kontinent. Im Namen des Gastgeberlandes sagte S.E. Demeke Mekonnen Hassen, stellvertretender Premierminister von Äthiopien und Außenminister: "Äthiopien hat sein Streben nach Wohlstand und den Aufbau einer digitalen Wirtschaft beharrlich vorangetrieben". Die wachsende junge Bevölkerung des Kontinents ist der Schlüssel zur Transformation der digitalen Zukunft der Region.
Die Verflechtungen mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung und allen Facetten der Verwaltung des digitalen Raums wurden in den über 300 Sitzungen, die während der gesamten Woche stattfanden, deutlich. Mehr als 45 Einrichtungen des UN-Systems, darunter die Leiter der Abteilung für globale Kommunikation und des Menschenrechtsbüros sowie der UN-Beauftragte für Technologie, unterstützten die IGF-Dialoge und -Beratungen, die in den Entwicklungsprozess des Globalen Digitalen Pakts (Global Digital Compact) einfließen werden.
Die Botschaften des IGF aus Addis Abeba fassen die dringenden Prioritäten und umsetzbaren Empfehlungen Regierungen, dem Privatsektor, der Zivilgesellschaft und anderen Interessensgruppen für eine sichere, nachhaltige und inklusive digitale Zukunft zusammen.
Das 18. IGF wird vom 8. bis 12. Oktober 2023 in Kyoto, Japan, stattfinden.
Weitere Informationen zu allen Sitzungen zum Thema Kinderrechte und Kinderschutz finden Sie in unseren täglichen Berichten von der Veranstaltung: