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FOKUS


Veröffentlicht am 12.09.24

Kinderrechte im Metaversum durch vorausschauende Digitalpolitik gewährleisten

Jutta Croll & Torsten Krause, SDC

Im Rahmen des 15. Internet Governance Forum Deutschlands hat das Projekt „Kinderschutz und Kinderrechte in der digitalen Welt“ am 11. September einen Workshop zum Thema Kinderrechte im Metaversum durchgeführt. Gemeinsam mit den Teilnehmenden ging es darum zu eruieren, welche Chancen und Risiken sich für Kinder und Jugendliche mit dem Metaversum verbinden, um daraus abzuleiten, welche Fragestellungen und Bereiche in diesem Kontext besonders drängend und daher einer Bearbeitung zu zuführen sind.

In einer kurzen Einführung wurde auf das Recht auf Gleichbehandlung, den Vorrang des Kindeswohls, das Recht auf Leben und Entwicklung sowie das Recht auf Beteiligung eingegangen und dafür sensibilisiert, dass diese grundlegenden Prinzipien der UN-Kinderrechtskonvention auch für das Metaversum handlungsleitend sein müssen, um jungen Menschen Erfahrungen gemäß ihrer sich entwickelnden Fähigkeiten und zur Verwirklichung ihrer Rechte zu ermöglichen. In einem anschließenden offenen Austausch berichteten die Teilnehmenden von eigenen bzw. Erfahrungen im Umfeld. So wurden erste Begegnungen in virtuellen Räumen als sehr eindrucksvoll jedoch auch sehr überwältigend beschrieben. Dazu trugen unter anderem Vorgestaltungen bei, die Atmosphären prägen, welchen sich nur schwer entzogen werden könne. Ebenso wurde eingebracht, dass die Möglichkeit von angebotsübergreifenden Nutzungen von Kontakten, Eigenschaften oder Fähigkeiten einen Mehrwert darstelle, der jedoch auch zu einer weiteren Zentralisierung der eigenen Daten führe. Die Sorge vor einer Monopolisierung des Wissens über die Nutzenden wurde in diesem Kontext kritisch erwähnt.

Abschließend wurde festgehalten, dass KI-gestützte Anwendungen und virtuelle Realität bereits heute in unserem Alltag wirken und perspektivisch mit der Verbreitung des Metaversums eine immer stärkere Rolle spielen werden. Junge Menschen zählen in diesem Feld erfahrungsgemäß zu den ersten Anwender*innen. Eine vorausschauende Digitalpolitik muss daher Voraussetzungen schaffen, die damit einhergehenden Chancen diskriminierungsfrei für alle nutzbar zu machen und die Risiken zu beherrschen. Um die Rechte von jungen Menschen gemäß UN-Kinderrechtskonvention im digitalen Umfeld zu verwirklichen, sollten bestehende Regulierungsansätze auf ihre Eignung für zukünftige Technologien geprüft und wo erforderlich neue Ansätze entwickelt werden. Daneben gilt es die Kompetenzen für eine verantwortungsvolle Nutzung von KI-gestützten Anwendungen, virtuellen Realitäten und das Metaversum - auch durch Minderjährige - zu fördern.