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BERICHTE UND PUBLIKATIONEN

Veröffentlicht am 16.04.21

Unsere Rechte in der Digitalen Welt

Hintergrund, Zusammenfassung, Methode und Schlüsselthemen


Hintergrund

5Rights Foundation Steuerungsgruppe:

  • Baroness Beeban Kidron OBE, 5Rights Foundation
  • Professor Sonia Livingstone OBE, LSE
  • Frau Jutta Croll, Stiftung Digitale Chancen
  • Frau Gerison Lansdown, Unabhängige Beraterin für Kinderrechte
  • Professor Amanda Third, Western Sydney Universität

Das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte des Kindes wurde 1989 verabschiedet. Mit 196 Unterzeichnern ist es der am häufigste ratifizierte Vertrag in der Geschichte. In über 40 Artikeln werden die Verpflichtungen der Nationalstaaten zur Anerkennung und Verwirklichung der Kinderrechte festgeschrieben. 1989 war auch das Jahr, in dem das Kommunikationssystem erfunden wurde, das wir heute als das World Wide Web kennen. Zu dieser Zeit war es unvorstellbar, dass die digitale Welt jeden Bereich der Gesellschaft und auch die Kindheit verändern würde.

Heute ist fast die Hälfte der Weltbevölkerung online, darunter mehr als eine Milliarde Kinder. Die Auswirkungen der digitalen Welt auf den Zugang von Kindern zu Informationen und zu staatlichen Dienstleistungen, auf ihre Privatsphäre und Sicherheit sowie auf ihre Möglichkeiten zur Teilhabe können gar nicht stark genug betont werden.

Anfang 2018 beschloss der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes eine Allgemeine Bemerkung zu erarbeiten, die die Bedeutung der Kinderrechtskonvention für die digitale Welt darlegt. Die 5Rights Foundation wurde vom Ausschuss als Berater beauftragt.

5Rights bildete eine Expert*innen-Steuerungsgruppe, die den Entwurf des General Comments über mehrere Durchläufe hinweg entwickelte. Diese Arbeit wurde von Professor Sonia Livingstone, OBE, von der London School of Economics and Political Science geleitet, unter Berücksichtigung von Beiträgen aus mehreren Konsultationen mit Nationalstaaten, Expert*innen sowohl für digitale Technologie als auch für Kinderrechte und anderen interessierten Akteur*innen. Dazu gehören auch Kinder selbst, und während des gesamten Arbeitsprozesses wurden Anstrengungen unternommen, um Kinder aus allen Teilen der Welt zu beteiligen, damit sichergestellt ist, dass ihre Perspektive sowohl in den Inhalt als auch in die Form der Allgemeinen Bemerkung einfließt.

Zusammenfassung

Rund 709 Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis 22 Jahren wurden in 27 Ländern auf sechs Kontinenten befragt, um ihre Meinungen zur „Allgemeinen Bemerkung zu den Rechten der Kinder in Bezug auf das digitale Umfeld“ miteinzubeziehen. Sie gaben Einblicke, wie digitale Technologien sich auf ihre Rechte auswirken und welche Maßnahmen sie zu ihrem Schutz wünschen.

Besonders wichtig für Kinder sind:

  1. Preiswerter, barrierefreier und zuverlässiger Zugang zu Geräten und Netzwerken
  2. Altersgerechte Inhalte in der eigenen Sprache
  3. Maßnahmen zur Verhinderung und Wiedergutmachung von diskriminierendem oder aggressivem Verhalten
  4. Vertrauenswürdige und wahrheitsgemäße Informationen, dies umfasst weniger ungeeignete Inhalte und transparente Informationen von den Online-Diensten selbst
  5. Mehr Privatsphäre, insbesondere weniger Überwachung durch kommerzielle Unternehmen und Eltern
  6. Besseres Verständnis durch und mehr Medienkompetenz für die Eltern
  7. Dienste, die vor Täter*innen und Missbrauch schützen
  8. Zugang zu vertraulichen und vertrauenswürdigen Quellen für Gesundheitsinformationen

Junge Menschen sind leidenschaftlich daran interessiert, an der digitalen Welt teilzuhaben. Aber es frustriert sie, die Mängel zu erleben, und sie denken, dass das Internet ihren Wünschen und Anforderungen besser gerecht werden müsste.

Pakistan, Junge, 13: Digitale Technologie spielt eine Rolle, denn mit [ihrer] Hilfe ... können wir uns mit der Welt verbinden und uns eine Identität in der Welt schaffen.

Methode

Mit Hilfe eines vom Young and Resilient Research Centre an der Western Sydney Universität entwickelten Workshop-Konzepts wurden Partnerorganisationen identifiziert, die drei- bis fünfstündige Vor-Ort-Workshops mit Kindern in ihrer lokalen Umgebung durchführen. Die Struktur dieses Bericht folgt den Schlüsselthemen, über die die Kinder in den Workshops am liebsten gesprochen haben.

Die Kinder haben an einer Reihe von individuellen und gruppenbasierten Aktivitäten teilgenommen, darunter Beantwortung von kurzen Fragen, kreatives Schreiben, Zeichnungen, Cut-and-Paste, szenarienbasierte Aktivitäten und Gruppendiskussionen. Die Methode hat reichhaltige, qualitative Daten über die Wahrnehmungen und Erfahrungen der Kinder in Bezug auf ihre Rechte im digitalen Umfeld hervorgebracht. Es war wichtig, die Workshops so zu gestalten, dass sie die Kinder ihre Perspektive einbringen konnten in einen begleiteten Prozess, der es ihnen erlaubte, Fragen zu stellen, zu diskutieren und ihr eigenes Online-Leben zu hinterfragen, um so ihre Erfahrungen und Ansichten festzuhalten.

Insgesamt wurden 69 Workshops in 19 Sprachen abgehalten. 12 der 69 Workshops wurden auf Englisch und 15 auf Arabisch durchgeführt. 52 % der Teilnehmenden identifizierten sich als weiblich, 40 % als männlich und 8 % machten keine Angaben zu ihrem Geschlecht.

Schlüsselthemen:

  1. Zugang zum Internet als Recht
  2. Information
  3. Ausdruck, Identität und Kultur
  4. Freizeit und Spiel
  5. Privatsphäre
  6. Rolle der Eltern
  7. Schutz
  8. Gesundheit

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